Ein Tag mit Wartezeit verbracht ?>

Ein Tag mit Wartezeit verbracht

Ich war heute um 11.15 Uhr bei meinem Mann im Krankenzimmer. 1 Std später wurde er an eine  Tropfflasche angeschlossen und dann verging noch 1 1/4 Std, bis er zur Herzkatheteruntersuchung, liegend in seinem Bett, gefahren wurde.

Ich blieb im Krankenzimmer und unterhielt mich mit seinem Bettnachbar, denn üblicherweise ist die Untersuchung nach ca 1 Std beendet und ich wollte wissen, wie es Männe nach dem Eingriff geht. Dann wollte auch ich wieder nach Hause fahren.

Es vergingen aber 3 Stunden und ich wurde unruhig. Fragte die Stationsschwester, was denn da so lange dauert, aber bekam nur kurz zur Antwort, das dauert eben manchmal länger. Ich hätte gern gesehen, daß die St-Schwester im Untersuchungsraum anruft und sich nach meinem Mann erkundigt, doch das wollte sie nicht für mich tun.

Ich ging wieder ins Krankenzimmer zurück, holte das Handy aus meiner Tasche, fuhr im Fahrstuhl runter ins Erdgeschoß und sagte erstmal telefonisch unserem jüngeren Sohn Bescheid, daß das noch dauern kann und ich nicht weiß, was los ist, weil wir uns eigentlich noch bei uns zu Hause treffen wollten.

Auf dem Stationsflur bin ich mit einer nettenPatientin im Rollstuhl ins Gespräch gekommen und so hatten wir uns zu einer weiteren Unterhaltung in den Stations-Besucherraum gesetzt und beide einen Becher heiße Trinkschokolade genüßlich geschlürft.

Mitlerweile war es schon 17.45 Uhr und Männe wurde endlich wieder in sein Krankenzimmer zurückgebracht. Er lag munter in seinem Bett und an seinem Bettplatz wartete schon die zweite Tropfflasche auf ihn. Ich fragte meinen Mann, ob es schmerzhaft war, aber er verneinte und wie lange er noch bis zur Untersuchung dort  warten mußte. Nur 10 min. Auch wenn Männe munter erschien, denke ich, daß es ihn angestrengt hatte.

Ihm wurden bei der Katheteruntersuchung gleich 3 Stents gesetzt und somit nur die Hälfte gemacht. Er muß auf alle Fälle im nächsten Vierteljahr zur zweiten Untersuchung. Erst mal schauen, sagt der Arzt, wie er zurechtkommt. Zu viele Stellen wären zu riskant. Wir wechselten nur noch wenige Worte und ich verließ das Krankenhaus.

Die Rollstuhl-Patientin und ich tauschten  unsere Adressen und Tel.-Nr. aus, auf ihren Wunsch hin, denn sie hatte das Gefühl geäußert, daß sie mich gut leiden mag und sie möchte gern weiterhin in telefonischen und Besuchs- Kontakt mit mir bleiben. Wir wohnen nicht weit weg voneinander.

Sie wird mich mit dem elektr. Rollstuhl nie besuchen können, aber sie möchte gern, daß ich zu ihr komme. In den 5 1/2 Std Wartezeit auf Station, hat sich eine Bekanntschaft entwickelt, die ich nicht abgeneigt bin, auch außerhalb der Krankenhausmauern evtl weiterzuführen. Auch Rollstuhl abhängige Menschen haben das Bedürfnis, mit körperlich- gesunden Mitmenschen freundschaftliche Kontakte zu haben.

Mein Hundi mußte dadurch von 10.30 bis 18. 30 Uhr bei ihrer lieben Tante, unserer Bekannten/Freundin in der Stube verbringen, denn das ich so lange wegbleibe, konnte ich ja nicht vorhersehen.  Tamy fühlt sich  bei unserer Bekannten/Freundin auch richtig wohl und geborgen. Sie kennt sie vom ersten Tag an, wo sie zu uns kam.

Um 18.45 Uhr konnte Tamy endlich wieder ihren Spaziergang machen. Ich telefonierte dann mit der Schwiegermutter, dann war Abendessen dran und danach sah ich heute das gestrige, aufgeschriebene Fernsehprogramm, denn ich war wohl etwas mit den Tagen durcheinander.

8 Kommentare zu “Ein Tag mit Wartezeit verbracht

  1. Liebe Brigitte,
    es ist schon schlimm, daß man den Angehörigen kleine Wünsche verweigert.
    Aber schön ist, daß Du eine „Bekannte“ gefunden hast. Vielleicht entwickelt sich eine nette Freundschaft daraus.
    Ich wünsche Deinem Männe weiterhin gute Besserung und Dir viel Kraft.
    Liebe Grüsse
    Irmi

  2. Guten Morgen liebe Brigitte.
    Bei einer so langen Wartezeit im Krankenhaus und vor allem wenn man nicht weiß, was genau abläuft, macht man sich große Sorgen. Das kann ich gut verstehen.
    Aber du hast diese Zeit gut überbrückt und sogar eine nette Frau kennen gelernt, die sich sicher auch über die neue Bekanntschaft freut.
    Weiterhin wünsche ich deinem Männe alles Gute.

    Viele Grüße
    Traudi

  3. Liebe Brigitte!
    Es ist ungehörig, wenn man die Angehörigen so lange Zeit im Unklaren über die Behandlung eines Kranken lässt. Manche Menschen haben kein Gefühl für Sorgen und Ängste der Anderen.
    Solche Bekanntschaften, wie Du sie gemacht hast, sind großartig. Ich kann mich noch gut erinnern, welche Scheu ich in jungen Jahren vor Menschen mit Behinderungen hatte. Das hat sich zum Glück sehr geändert.
    Lieben Gruß
    Lemmie

  4. Liebe Brigitte,
    der Pflegenotstand macht sich überall stark bemerkbar , so dass nicht einmal 2 Minuten Zeit bleibt, um den Telefonhörer in die Hand zu nehmen, was für dich doch eine Beruhigung gewesen wäre. Nun, ob das wirklich auf den Pflegenotstand zurück zu führen war, bleibt dahingestellt.

    Sie hätte es machen können/sollen!

    Sicher, wenn 3 Stents gesetzt werden, dauert das natürlich so lange. Nur schade, dass nicht alles gemacht werden konnte, ist aber verständlich!!! Leider kommt es bei schlecht eingestellten Diabetikern eher zu Gefäßschäden als bei Nichtdiabetikern , vorrausgesetzt sie leben ohne Risikofaktoren…….die kennt jeder.
    Hoffe, es hilft deinem Mann schon ein ganzes Stück weiter, wenn die Gefäße durch die Stents offengehalten werden und somit eine Besseres Durchblutung gewährleistet ist.

    Ich wünsche ihm weiterhin alles Gute und dir die nötige Kraft!!

    Ich musste über diesen Satz ein wenig schmunzeln , ich copiere mal :
    Auch Rollstuhl abhängige Menschen haben das Bedürfnis, mit körperlich- gesunden Mitmenschen freundschaftliche Kontakte zu haben.

    Warum nicht???? Der Rollstuhl ist doch kein Hindernis, nur dort, wo man mit ihm nicht hinkommt 🙂

    Sei lieb gegrüßt, Anke

  5. hallo liebe brigitte,
    in der ausnahmesituation krankenhaus entwickelt sich schnell ein solidaritätsgefühl und schneller als normal werden bekanntschaften gemacht.
    ich wünsche gute erholung und besserung, bei meinem onkel hat sich der allgemeinzustand nach dem eingriff erheblich verbessert.
    lg kelly

  6. Liebe Brigitte, oh je, Du musstest so lange warten. Das war wirklich nervig und ich kann mir vorstellen, dass man da ungeduldig und ängstlich wird.
    Ich wünsche wieder alles Gute für Deinen Mann, wann kann er denn nun nach Hause?
    Liebe Grüße von Kerstin.

  7. Liebe Brigitte,

    ich hoffe doch, dass es jetzt schnell aufwärts geht. Warten im Krankenhaus zerrt sehr an den Nerven. Das ist nur schwer auszuhalten. Aber Gesundheit geht vor und wenn dort wirklich auch so penibel vorgegangen wird, ist es ja auch ok.

    LG aus Stetten a.H.

    Ute

  8. Liebe Brigtte,
    deine Sorgen und Ängste sind nur natürlich, aber ich kann auch die Krankenschwestern verstehen, die oft völlig überlastet sind. Vielleicht haben sie auch die Anweisung solche Telefongespräche zu unterlassen, wer weiß das schon? Da muss kein böser Wille dahinter stecken.
    Deinem Mann weiterhin alles Gute.
    Lieben Gruß
    Elke

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