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ungewöhnliche Tierhilfe

Nach Dienstschluß wars, ich lief die Straße mit meinem kleinen Hundchen, was ich immer zur Arbeit mitnahm und an einer Hecke entlang und da sah ich, daß in dieser Dornenhecke ein Vögelchen heftig flatterte und dadurch immer tiefer in diese herein fiel.

Ich griff mit meinem Handschuh beherzt das Vögelchen und sah, daß es ein Rotkehlchen war. Ich ließ mein Hundi bis zur Straßenbahn laufen und setzte an Stelle meines Maltesers das Vögelchen, in das für mein Hundi immer mitgenommenen Körbchen, mit wuschelweicher und warmer Decke, damit mein Hundchen nicht in der kalten Jahreszeit auf unserem 1-stündigem Weg, mit Haltestellenwarterei auf Bus und Tram, zur Arbeit friert. Also wurde das Hundi immer an der Haltestelle in den Korb gesetzt.

Nun war aber an diesem Tage das Vögelchen dort gut verpackt, warm und geschützt und an der Haltestelle nahm ich meinen Hund auf den Arm, denn es war schon naßkalt und frostig. Auch Ende November, etwa 2001. So fuhren wir erst mit der Straßenbahn und dann warteten wir auf den Bus, immer mein Hundchen im Arm und lauschend auf einen Pieps vom Vögelchen aus dem Korb, aber das war ganz still und saß ruhig in der Decke eingemummelt.

Nach 20 min Busfahrt hält er direkt vor der Tierarztpraxis und ich steige aus, um das Vögelchen vom Tierdoc untersuchen zu lassen. Schon beim Anhalten des Busses an der Haltestelle sah ich den Tierarzt an seinem Auto stehen. Beim Aussteigen rief ich ihm dann gleich laut zu, daß er nicht in sein Auto einsteigen möchte, weil ich einen Vogel habe. Er blickte kurz zur Seite, sah mich, denn er kennt mich ja als Hundemama und blieb stehen.

Ich zeigte ihm, daß ein Vögelchen in Hundis Körbchen ist und er ging mit mir in die Praxis zurück, schaute sich das Vögelchen genau an, gab ihm eine Aufbauspritze, denn es war sehr kraftlos und hatte auch Blut verloren.

Ich brauchte nichts bezahlen. Er entließ uns mit dem Ratschlag, mich genauestens über die Ernährung eines Wildvogels zu erkundigen. So konnte ich ruhigen Gewissens meine Heimfahrt noch 1/4 Std mit dem Bus, nach 20 min Wartezeit auf den nächsten, fortsetzen.

Zu Hause angekommen, telefonierte ich gleich mit einem Wildvogel-Pfleger vom Tierpark Berlin und das Rotkehlchen hatte  mit Wasser und Hirsekolben in unserem verwaisten Vogelbauer Quartier bezogen. Einige  Tropfen Wasser hatte es getrunken, aber Hirse wollte es nicht.

Leider hatte das Rotkehlchen schon zu viel Blut verloren und verstarb nach 2 Tagen.

Wie lange es in der Hecke war, wußte ich ja nicht, aber einen Versuch, ihm zu helfen, war es allemal wert. Vergebliche Mühe- mich machte es traurig.

11 Kommentare zu “ungewöhnliche Tierhilfe

  1. Ich hatte ja auch noch aus der Schule von der Tierstation einige Insekten mitgebracht und versucht per Pinzette zu verabreichen, immerhin haben wir uns Mühe gegeben.

  2. Da habt ihr euch wirklich viel Mühe gegeben und ich habe auch Respekt vor dem Tierarzt, der so bereitwillig und kostenlos geholfen hat – alle Achtung!
    Lieben Gruß von Elke, die dir ein schönes Adventswochenende wünscht.

  3. Hallo liebe Brigitte,
    dazu fällt mir auch eine kleine Geschichte ein: Es war ebenfalls Winter und eiskalt draußen. Meine Tochter (damals etwa 10 Jahre alt) war auf dem Heimweg von der Schule und entdeckte in einer Hecke einen Wellensittich. Sie hatte Glück und konnte ihn fangen. Sofort zog sie ihre Jacke aus und wickelte ihn ein. Halb erfroren kam sie nach Hause.
    Wir hatten damals auch einen Wellensittich und zum Glück zwei Käfige, denn die beiden haben sich überhaupt nicht vertragen und rauften ständig. Noch am selben Tag gaben wir eine Annonce auf und ein paar Tage später meldete sich der Besitzer des Wellensittichs und holte ihn ab.
    So nahm alles ein glückliches Ende.

    Viele Grüße und einen schönen 1. Advent
    Traudi

  4. Das war aber nett von Dir. Hallo liebe Brigitte. Schade, aber es war offensichtlich zu sehr verletzt.
    Sag mal, ich hab das schon mal vermutet und nun bin ich mir sicher: Ist „Max“ euer Sohn? 😛
    Ich wünsche Dir morgen einen schönen 1. Advent, liebe Grüße von Kerstin.

  5. @Träumerle Kerstin:

    Sag mal, ich hab das schon mal vermutet und nun bin ich mir sicher: Ist “Max” euer Sohn? 😛

    ja, bin ich, der Jüngere 😉

  6. Guten Abend, liebe Brigitte 🙂

    lieben Dank für deinen interessanten Kommentar ..oh, ich kann mir gut vorstellen, dass das als „Besuchermutti“ keine Lösung war auf Dauer. Ich kann die Fahr-Problematik aber gut nachempfinden – habe selber den Führerschein noch nicht so lange, und bin daher früher auch immer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren oder habe sonstwie eine Lösung finden müssen.

    Übrigens lasse ich Lisa auch nur in bestimmten Gegenden von der Leine. Ganz sicher wär ich mir bei ihr nicht, dass sie nicht plötzlich losrennt wegen irgendwas (das könnte auch die „Idee“ in ihrem Köpfchen sein, daß 1 km weiter eine Apfelbaumwiese ist) und dann würde sie auch über Straßen laufen wie Tamy, das ist einfach zu riskant.

    Wie schade, dass das Vögelchen es nicht geschafft hat. Dass dich das traurig gemacht hat, kann ich mir vorstellen. Aber du – ihr – habt es versucht und alles probiert, um den Vogel zu retten, das ist auch ganz wichtig. Nett von dem Tierarzt, daß du nichtmal was zahlen mußtest.

    Einen Vogel hab ich als Kind mal gefunden – einen Wellensittich, ziemlich weit vom Dorf entfernt im Feld, fast schon am Waldrand. Er war noch sehr munter und hat mich als erstes mal in die Hand gebissen 😉 wir haben ihn dann irgendwie heimtransportiert ..hatten noch einen Vogelkäfig, und haben ihm Futter gegeben. Bzw. ihr, es war ein Weibchen. Dann haben wir versucht, rauszufinden, ob jemand seinen grünen Wellensittich vermißt, auch über Anzeige – aber keiner meldete sich. So blieb „Niki“ bei uns und wurde uralt 🙂

    Viele liebe Abendgrüße zu dir ..habt einen schönen ersten Advent 🙂
    Ocean

  7. einen schönen, gemütlichen advent!
    liebe brigitte,
    die vögelchen haben nur wenig blut, wurde mir gesagt.
    wenn z.b. ein vogel in die krallen einer katze gerät dann hat er nur wenig überlebenschance.
    die geschichte von der *möwe jonathan* möge auch in diesem falle trösten.
    lg kelly

  8. Liebe Brigitte,
    entschuldige, heute schaffe ich es nicht, auf deinen Bericht näher einzugehen, möchte dir nur eine besinnliche Adventszeit wünschen.
    Liebe Grüße, Anke

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