Kleiner Pechvogel – aber alles wurde gut ?>

Kleiner Pechvogel – aber alles wurde gut

Als Zuchtrüde nicht mehr zu gebrauchen, deshalb ausgesetzt-weggeworfen, dann gefunden und mitgenommen, aber nicht gewollt und deshalb mit Füßen getreten und weiter von Hand zu Hand gereicht, bis ich gefragt wurde, ob ich einen kleinen, weißen Hund geschenkt haben will.

So kam dann der kleine Kerl 1993, völlig verwahrlost, verfilzt und körperlich geschwächt, entkräftet, mit schlechten, lückenhaften Zähnen, zu mir. Nachdem ich sofort mit dem kleinem Hundchen zu meiner ehemaligen Schulkameradin in ihren Hundesalon gefahren bin und ihn waschen und scheren ließ, bin ich auch gleich anschließend zum Hundedoc, um ihn untersuchen zu lassen.

Der Hundedoc bestätigte mir, daß es ein reinrassiger Malteser war, er hatte ja auch eine Tätowierung im Ohr und sein Alter 7 Jahre. Der Gesundheitszustand war katastrophal. Er ist ein Deckrüde und hatte nun sein Alter.

Ich wollte nicht, daß ich ihn an den Besitzer zurückgeben muß und da sagte mir der Hundedoc, daß, wenn ich den Hund dem Besitzer zurückbringe, dann wird er aller Wahrscheinlichkeit sofort wieder ausgesetzt, wenn ich dem Besitzer den Rücken kehre.

So bekam ich für den Malteser einen Impfausweis und ich war damit sein neues Frauchen. 10 Jahre lang hatte nun mein Hund ein liebevolles zu Hause. Er wurde im Fell ein ganz Hübscher, denn es wuchs lang und unverfilzt nach und wurde von mir auch immer täglich 2 x gestriegelt. Er sah wieder wie ein stolzer Malteser aus. Die Verlassensangst blieb aber.

Mein Malteser-Hund hatte gleich 2 Beißattacken im Abstand von einem 3/4 Jahr zu verkraften. Über die eine schrieb ich im vorhergehenden Beitrag und die zweite Situation schildere ich jetzt.

Ein Schäferhund, als scharf und bissig bekannt, der nicht angeleint und festgehalten wurde, saß inmitten zwischen 10 oder 12 Jugendlichen, von 13-15 Jahren und wurde von mir nicht gesehen. Die Jugendlichen standen alle im Pulk auf dem Nebenhauseingangs-Außentreppenpodest unseres Wohnblocks und der Hund wurde durch sie verdeckt.

Als ich mit meinem Hundi dort auf dem Gehweg vorbei ging und ich ein Stück weiter stehen blieb, weil mein Hundi sein Beinchen hob, da schoß aus dem Pulk der Jugendlichen der Schäferhund heraus und direkt auf meinen Malteser. Der Große schnappte den Kleinen gleich im Genick-Schulterbereich, schüttelte ihn gewaltig hin und her und hielt ihn fest im Fang.

Ich schrie auf, aus, aus und mein Hund wird totgebissen und durch meinen weinerlichen, schrillen Tonfall wurde wohl der Schäferhund verunsichert- verwirrt- erschrocken und ließ meinen Hund aus seinem Fang fallen.

Unser jüngerer Sohn ging mit seiner Freundin vor mir aus dem Haus und war noch nicht so weit weg, als er mich aufschreien hörte und die beiden rannten sofort wieder in Richtung Wohnungs-Hauseingang zurück. Unser Malteser rannte auch gleich zum Hauseingang und blieb vor der Haustür stehen. Sohnemann konnte ihn dann auf den Arm nehmen und in die Wohnung tragen. Dort auf den Tisch gestellt und ersteinmal den Hund beguckt und befühlt und dann sahen wir Blut am Schulterblatt und im Rippenbereich.

Sofort zur Tierärztin und die stellte ein daumesdickes Loch bis auf die Lunge fest. Also mußte Maxl Antibiotika in die Bißwunde eingedrückt bekommen, damit es nicht zur Sepsis kommt und das Loch mußte 10 Tage offen gehalten werden. Wäre der Gegenbiß auch so tief gewesen, dann hätte das tötlich geendet.

Mein Maxl war nun ein weißer Verbandhund mit 4 Beinchen. Die ersten 3 Tage trug ich ihn mit seinem Hunde-Schlafkörbchen runter, damit er so halbwegs das Beinchen aus dem Körbchen  anheben konnte.

8 Jahre danach  hatte Maxl noch ein gut behütetes, liebevolles zu Hause bei uns.

10 Kommentare zu “Kleiner Pechvogel – aber alles wurde gut

  1. Mensch, da biste ja gar nicht drauf eingegangen wieviel Angst Du doch damals hattest, als der kleine Kerl allein mit Dir in der Pforte saß und ich derweil ein passendes Halsband besorgt hatte 😉

  2. Liebe Brigitte,
    eine schöne – aber auch traurige Geschichte.
    Gut, daß der kleine Malteser es noch gut bei Dir hatte.
    Liebe Grüße
    Irmi

  3. 😛
    Liebe Brigitte!

    Erst einmal muss ich auch was sagen zu Deiner Geschichte, die ja keine ist, sondern der Wahrheit entspricht.
    Ich bin ganz berührt, so lieb hast du sie erzählt und ich habe mir die Szene gut vorstellen können, wie schlimm es wohl für den kleinen Maxl und Dich gewesen sein muss. Wie gut, dass der Maxl dann doch noch 8 Jahre bei Euch hat verbringen dürfen. Ein besseres Zuhause hätte er nie bekommen können!

    Liebe Brigitte, ich bin wieder zuhause und mein Schatz hat mich am 17.11. mit großer Freude am Bahnhof abgeholt. Er war nun wirklich 4 Wochen alleine und hat ganz toll auf sich geschaut. Er kam gut zurecht. Bin ganz stolz auf ihn!
    Aber das alles hast du ganz sicher schon in meinem Eckchen gelesen, denn dort habe ich mich ja zurückgemeldet.
    Es war eine schöne Zeit in meiner Heimat! Ich habe sie aus tiefstem Hrzen genossen!Ich habe wirklichmal an mich gedacht. Das kannte ich so gar nicht! Gut, dass mein Schatz das auch verstand!
    Wir haben wir am kommenden Sonntag schon den 1. Advent. Kaum zu glauben. Es ging alles so rasend schnell dieses Jahr. Aber so nach und nach stelen wir uns dann doch wieder auf Weihnachten ein. Es ist halt schon wieder so weit!

    Liebe Brigitte, ich möchte mich noch ganz HERZLICH für die lieben Kommentare in meinem Eckchen bedanken. Ich habe mich sehr über Deine Zeilen gefreut! DANKE ♥

    Ich wünsche ich Dir einen schönen 1. ADVENT!

    Alles Liebe

    Renate

  4. Liebe Brigitte,

    ich frag mich wirklich warum Menschen so zu Tieren sind? Und zum Thema Beissattacken…meine nächste Kauferoberung wird ein Pfefferspray sein. Zum Einsatz gegen wütende fremde Hunde…

    Ich bin zwar Tierfreund aber da ist mir mein Hund immer noch lieber wie der andere!!!

    LG aus Stetten a.H.

    Ute

  5. Liebe Brigitte,
    auch wenn ich keine Angst vor Hunden hätte, wäre das ein Grund für mich, mir keinen Hund zu halten, um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen. “ Ich würde zuviel kriegen!“

    Ja, es gibt leider immer wieder Züchter, die die Tiere, die keinen Gewinn mehr bringen, ich schreibe mal vorsichtig “ irgendwie abgeschoben werden „. Aber, dass es so passiert, wie bei dem kleinen Malteser, das ist schon sehr heftig. Dem Besitzer hätte man seine Zucht verbieten sollen und ebenso die Haltung von Tieren.

    Dir noch einen schönen Nachmittag.
    Liebe Grüße, Anke

  6. Guten Morgen, liebe Brigitte,

    das ist wirklich heftig, was der kleine Maxl durchmachen mußte – ich begreife nie, wie Menschen so sein können. Und die Beißattacke – das muß ein Wahnsinns-Schreck gewesen sein für Euch! Was für ein Glück, daß er es überstanden hat .. und daß er letztendlich so ein liebevolles Zuhause gefunden hat bei dir.

    Den Schreck, wenn ein Hund den eigenen Hund angreift, kenn ich auch – Lisa, ziemlich kurz nach ihrer ersten OP damals, ist ja auch von einem ausgebüxten Wach-Schäferhund angegriffen worden. Seitdem habe ich auch immer Pfefferspray dabei ..

    Viele liebe Grüße an dich, und für Tamy einen Schmuser 🙂
    Ocean

  7. Mir bleibt jedes Mal fast das Herz stehen, wenn ein unangeleinter Hund entgegen kommt. Wenn das Größenverhältnis stimmen würde, aber so Klein gegen Groß, das kann nicht gut gehen. Haben wir ja selbst auch schon erlebt.
    Bei Dir spürt man die Tierliebe bei jedem Wort. Wie alt ist jetzt Tamy? Kann sein, dass ich das mal gelesen habe, aber ich weiß es nicht mehr.
    Liebe Abendgrüße von Kerstin.

  8. 🙂 liebe Brigitte, hab dich grad bei Kerstin gelesen und entdeckt, dass unsere Hunde ziemlich nah beieinander Geburtstag haben –

    zumindest was den Monat betrifft. Lisa ist am 5. Dezember 2001 geboren worden. Tamy ist ja ein paar Jahre jünger. Aber die Zeit vergeht viel zu schnell, nicht wahr? wenn ich mir vorstell, dass Lisa schon neun Jahre alt wird .. und kann mich noch so gut dran erinnern, wie sie als Welpe war.

    Ein schönes Wochenende wünsch ich dir ..liebe Grüsse,
    Ocean

  9. Hallo liebe Brigitte,

    nur gut, dass der Maxl so ein gutes Frauchen hat. Er hat wirklich großes Glück.

    Ja, bei uns ist auch der Winter eingekehrt. Wie du sicher weißt, nehmen es die Schwaben genau mit der Kehrwoche und pünktlich zum Wintereinbruch bin ich mit Schneeschippen dran. Habe heute früh schon jede Menge Schnee geräumt. Aber dafür schmeckt der Kaffee zum Frühstück um so besser.

    Liebe Brigitte, danke für deine Zeilen in meinem Blog. Auch dir wünsche ich einen schönen 1. Advent.

    Viele Grüße
    Traudi

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Datenschutzerklärung