Ich erinnere mich, … ?>

Ich erinnere mich, …

… August 1951- Weltfestspiele, ich war 6 Jahre.

Es gab Massenquartiere auf den Dachböden mit Strohschütte und Privatunterkünfte wurden bereitgestellt.

Meine Eltern gaben einem Gast Quartier und machten ihm die Schlafcouch im Wohnzimmer zurecht. Zu uns kamen aber dann eine junge Frau mit einem 17 jährigem Mädchen, die uns baten, sie beide bitte aufzunehmen, denn die junge Frau hatte den Eltern des Mädchens versprochen, sich um sie zu kümmern, weil sie noch nie alleine von zu Hause weg war.

Da wir aber nur Platz für einen Schlafgast hatten, wurde im Hause die alleinstehende ältere Frau, die über uns wohnte, gefragt, ob sie auch einer Jugendlichen ein Bett zur Verfügung stellt. Sie sagte sofort ja und so blieb die junge Frau bei uns und das junge Mädchen schlief bei der älteren Mitbewohnerin.

So ergab es sich natürlich, daß der Sohn der älteren Dame zu Besuch kam und sich sofort in das junge Mädchen verliebte. Sie lernten sich kennen, heirateten und das erste Kind wurde geboren. Ich durfte später das Baby oftmals alleine ausfahren.

Die auf dem Boden untergebrachten Jugendlichen auf ihrer Strohschütte, zogen uns Kinder neugierig an. Ich suchte oft ihre Nähe, denn sie sangen fröhliche Lieder zur Gitarre und ich lernte und sang mit ihnen auch das Lied;  „Im August, im August, blüh’n die Rosen“. Das extra dafür gemachte Weltfestspiele-Lied.

Unser Quartiergast, die junge Frau, bedankte sich bei meinen Eltern nach ca 3 Wochen nochmal für die nette Unterbringung und Gastfreundschaft und schickt ein Paket mit einer Tiroler-Trachtenjacke und einem Filzhütchen für mich und was sonst noch drin war für die Eltern, daran kann ich mich nicht mehr erinnern und auch nicht, aus welchem Ort die Beiden kamen.

6 Kommentare zu “Ich erinnere mich, …

  1. Im Stroh wird heute vermutlich nicht mehr übernachtet, aber bei Frankfurts Massenveranstaltungen wie dem Deutschen Turnerfest und ähnlichem gibt es sicher auch abenteuerliche Unterkünfte. Und sicher werden auch „zarte Bande“ geknüpft. 1951 – da war ich erst angedacht (bin Jahrgang 1953).
    Lieben Gruß
    Elke

  2. Liebe Brigitte,
    schöne Erinnerungen. Diese Massenunterkünfte gibt es auch heute noch – nur nicht mehr auf dem Dachboden und im Stroh.
    Ich erinner mich da an einen Kirchentag in München, wo es auch abenteuerliche Unterkünfte gab. Ich wohnte allerdings bei Bekannten und kenne es nur vom Hörensagen.
    Liebe Grüße
    Irmi

  3. Liebe Brigitte,

    ach wie schön. Solche Erinnerungen sind etwas wundervolles.

    Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.

    Liebe Grüße

    Ilona

  4. Hallo Brigitte,
    das war sehr interessant zu lesen – schön und romantisch 🙂

    Einen schönen Wochenstart wünsche ich Dir, liebe Grüße
    Katinka

  5. Liebe Brigitte,
    es ist schön, welch tolle Erinnerungen Du da tief aus Deinem Gedächtnis hervorkramst! Besonders schön finde ich diese Geschichte, wie da durch die Umstände ein Liebespaar zusammenfand 🙂
    Aber auch die Geschichte mit der Mundharmonika und dem Postboten in Deinem neuen Beitrag gefällt mir. Du und Dein Mann, ihr seid wirklich auch ein musikalisches Paar 🙂
    Ganz liebe Grüße, Irmgard

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