Eine Anekdote aus meiner Jugendzeit ?>

Eine Anekdote aus meiner Jugendzeit

Da es heute so ein regnerisch- trüber Tag ist, fällt mir eine kleine Geschichte ein, die mir oftmals bei Regenwetter ins Gedächtnis kommt.

Als 13-jähriges Mädchen bekam ich von meiner Mutter eines Tages meinen ersten, ladenneuen Regenschirm geschenkt. Einen Schirm für mich ganz alleine.

Ich war aber auch sonst immer regenfest angezogen. Hatte stets Regenmäntel aus Gummi oder durchsichtiger Plaste/Folie getragen. Sogar einen außen karierten und innen gummierten Regenmantel hatte ich von meinem Vater aus London geschickt bekommen. Der war damals, 1958,  natürlich zu dieser Zeit in der DDR,  ganz schick und der Knaller, so daß ich ihn auch gern anzog.

Aber so ein Regenschirm und ich als Tenager, fühlte mich da als Dame. Das war ganz was Besonderes. Ich wartete ungeduldig auf den nächsten Regentag und der kam auch bald.

Ich spazierte  extra 2 Std allein,  freudig und stolz durch den pitsch-patsch Regentag.

Den Schirm habe ich immernoch deutlich vor Augen. Er hatte einen hellgrün, gelb, beige-karierten Stoffbezug und einen hellbraunen Stock mit einem kleinen,  gebogenen Griff. Da gab es noch keine Automatic zum Öffnen und Schließen und er war kein Taschenschirm.

Meine Mutter hatte sich damals  kurz zuvor einen Knirps-Taschenschirm in Westberlin gekauft.

8 Kommentare zu “Eine Anekdote aus meiner Jugendzeit

  1. Liebe Brigitte,
    es ist immer wieder schön, bei Dir zu lesen. Diese Geschichte gefällt mir auch gut. Ich kann mir vorstellen, wie stolz Du auf Deinen Schirm gewesen bist. Und wenn es Backsteine geregnet hätte,
    Du wärst mit Deinem Schirm ausgegangen 😛
    Liebe Grüße und einen angenehmen Abend wünscht dir
    Irmi

  2. Liebe Brigitte,

    da fällt mir eine Story ein, die mir meine Mutter immer wieder erzählte. Ihre Mutter hatte sich in den späten 50ern einen ganz modernen Regenmantel von einem Besuch aus Westberlin mitgebracht und war ganz stolz drauf. Irgendwann kam dann eine Kollegin mit einem Regenmantel der gleichen Machart, die dann steif und fest behauptete, der Mantel sei aus einem DDR-Geschäft. Als der Streit zu eskalieren drohte, schauten beide nach dem Einnäher und richtig – da stand auch bei meiner Oma VEB Damenmoden Berlin.

  3. Liebe Brigitte, das ist eine nette Geschichte. Mir fällt auf, daß man sich an solche „Kleinigkeiten“ eher erinnert, als an irgendwelche Großereignisse. Vielleicht, weil sie so ganz persönlich sind.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
    Hannelore

  4. Liebe Brigitte,
    danke für Deinen Kommentar bei mir. Aber die Irmi, die oben kommentiert hat, ist eine andere.
    Eine schöne Geschichte, die Du da erzählst. Es ist schon so, dass wir uns an solche Sachen gut erinnern können. Ich bin übrigens als Kind gerne im Regen spazieren gelaufen, ohne Regenschirm – natürlich nur im Sommer *g*.
    Ich kann mich noch gut an den ersten schönen Hosenanzug erinnern, den ich bekommen habe. Er hat mir so gut gefallen, war hellblau, nur leider aus recht knitternder Baumwolle, auch schon beim Tragen 😉
    Heute ist es noch etwas trüb, aber es soll ja wärmer werden. Ich bin gespannt. Am Sonntag ist die große Aufführung unseres Gesangsvereins, morgen wird noch mal geübt.
    Und nächste Woche wird erst mal wieder erholt, da hat mein Mann frei, hat er auch bitter nötig.
    Dir liebe Grüße, Irmgard

  5. Hallo liebe Brigitte 🙂

    was für eine schöne Geschichte .. danke fürs Erzählen! solche Anekdoten von früher höre bzw lese ich so gern. Kann mir gut vorstellen, wie sehnsüchtig du auf Regen gewartet hast, damit dein Schirm endlich zum Einsatz kommen konnte. Toll, wenn man die Dinge noch so schätzen und sich darüber freuen kann ..und nichts selbstverständlich ist.

    Heute ist zumindest hier „Sonne pur“, wunderbares Wetter. Ich wünsch dir ein schönes und positiv-erfülltes Wochenende, vielleicht radl-tauglich ..und viel Spass bei allem 🙂

    Liebe Grüsse an dich, und für Tamy einen dicken Krauler 🙂
    Ocean

  6. Liebe Brigitte!
    Eine nette Geschichte! Man erinnert sich an soviel „Kleinigkeiten“ aus seiner Jugend. Ich erinnere mich noch sehr gut an mein 1. Tanzstundenabschlussballkleid (welch ein Wort!), selbergenäht von meiner Mama. Was war ich stolz!
    Ja, ich bin schon sehr froh, dass ich nicht in diesen Tagen nach England fliege!!! ;-))
    Meine Freundin ist im Moment in Deutschland und will morgen nach Heathrow zurückfliegen!!! Diesmal bekommt wahrscheinlich sie die Flugschwierigkeiten!!
    Bleib schön gesund, ein tolles Wochenende und liebe Grüße, Christa

  7. 🙂
    bei mir ist es die erinnerung an ein kleid mit streifen und einem eckigen ausschnitt, ein schmaler gürtel und irgendwie bekam es den namen biedermeierkleid 😯 .

    moin brigitte,
    hier gibt es radlerwetter, noch evtl. mit handschuhen aber die sonne steigt.
    die hunderunden mache ich dann früh damit mein bootsy mit seinem pelz nicht ins routieren kommt.
    ein wunderbares WE für euch und deinen söhnen die mahnung:
    motorräder haben keine knautschzone.
    musste sich mein weltenbummler auch oft anhören, dabei grinste er immer zurück, meine motoguzzi und ich wir passen auf.
    lg kelly

  8. ich bekam mit 16 einen „Knirps“, den ich in der Schultasche mitnehmen konnte. Meine Mutter hat immer nur das Beste und Teuerste gekauft. Diesen Knirps habe ich immer noch. Er funktioniert auch immer noch, während die zwei Billigschirmchen, die ich einmal erstanden habe, schon nach ein paar Monaten klemmten.

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