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Aktion > „Martin braucht Schrott“ <

Nach der See- und Luftfahrt , habe ich wieder festen Boden unter den Füßen und erzähle eine Schüler- Altstoffsammel- Geschichte.

“ Martin braucht Schrott“, denn die DDR brauchte damals, ca 1955-1958, neuen Stahl als Baustoff.

Mit der Parole, die vom Staat so benannt wurde, zogen wir Schulkinder mit Leiterwagen, Rucksäcken und Taschen durch die Straßen  und Kleingartenanlagen unserer Wohngegend und sammelten Eisenschrott.

Besonders gern wurden von uns die alten Kanonenöfen eingesammelt, dann die alten Badeöfen und Kochmaschinen und zu guter Letzt noch die Zink-Badewannen. Die Kanonenöfen waren extra schwer und brachten viel Geld ein. Um das Gewicht in die Höhe zu treiben, klopften wir nicht alle Schamottsteine sauber aus dem Feuerloch heraus, was aber bei der Abgabe  beim Schrotthändler nach dem zweiten Versuch auffiel.

Für das Eisen-Sammeln hatten wir immer zur Prüfung einen Magneten in der Tasche.

So eine Sammelaktion beinhaltete  auch noch das Sammeln von Gläsern, Flaschen, Papier, Lumpen und Pappe. Meistens 1 x im Monat einen Nachmittag lang. Der Erlös wurde in der Schule abgegeben.

9 Kommentare zu “Aktion > „Martin braucht Schrott“ <

  1. Oh ja, davon hat mir mein Mann schon mehr als einmal erzählt. Und heute – seitdem China jede Menge Stahl braucht, ist Schrott auch wieder begehrt.
    Lieben Gruß
    Elke

  2. Ich kenne diese Schrott- und Altpapiersammlung usw. eigentlich nur aus der Zeit während des zweiten Weltkrieges.
    Heute sammeln wir auch wieder auch in Amerika, aber es hat einen anderen Grund, weil wir die Umwelt sauber halten wollen.
    Auf der anderen Seiten kann es wirklich nicht schaden, wenn wir in dieser Wegwerf-Gesellschaft das Zeug wieder verwerten können.

    Ich hoffe, sie können Wolfgang mit seinen Hörproblemen helfen, denn als Funkamateur ist man stark vom Hören abhängig.
    Liebe Grüße auch an Wolfgang,
    Karl-Heinz
    PS. Was macht der andere Wolfgang (München jetzt Berlin) kommt Ihr ab und zu zusammen?

  3. Liebe Brigitte,
    ich freue mich jeden Tag, wenn ich wieder eine Episode aus Deiner Vergangenheit lesen darf.
    Du verstehst es, sehr anregend zu erzählen. Manchmal muß ich lächeln oder sogar laut lachen.
    Liebe Grüße
    Irmi

  4. Liebe Brigitte,
    an die Altpapiersammlungen kann ich mich auch noch erinnern. Unsere Familie hatte oft genug so viel auf dem Dachboden, daß ich nicht unbedingt mit dem Handwagen durch das Dorf ziehen mußte, sondern mit eigenem Gesammelten los konnte.

    Liebe Grüße
    Petra

  5. Hallo Brigitte,
    von solchen Aktionen hat mir mein Vater auch schon erzählt.
    Es ist sehr interessant, wie Du darüber berichtest!

    Liebe Grüße
    Katinka

  6. Ja, Altpapier und Glas sammeln kenne ich auch noch. Das gab immer einen ordentlichen Betrag Taschengeld. Heut kann man durch die Gegend laufen und leere Pfandflaschen einsammeln.
    Deine Erinnerungsgeschichten gefallen mir.
    Liebe Grüße von Kerstin.

  7. Das war aber 58 noch lange nicht vorbei.
    Ich bin 59 eingeschult worden und ich kann mich erinnern das wir als Schüler auch gesammelt haben.
    Auch wurden ja Steine für die Mole in Rostock gesammelt.
    Oder die von den Amerikanern abgeworfenen Kartoffelkäfer 🙂
    Die Sprüche sind mir auch noch alle in guter Erinnerung.
    Auch hingen bei uns überall die Bilder vom Wattfraß.

  8. O ja! Den Spruch kenne ich auch, aber mit dem Unterschied, daß ich den Schrott für mein erstes Rennrad gesammelt und verkauft habe. In Cottbus, meiner Heimatstadt, gab es den Bahnhofsberg! Kein Berg aber für mich als Knabe, 35 kg Lebendgewicht und 3 Zentner Schrott auf dem Bollerwagen war das schon eine Herausforderungen!! Öfter haben Erwachsene Mitleid mit mir gehabt und geschoben, bergauf natürlich! Eine wilde Zeit und sehr prägend!

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