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Lichtenberger Geschichte

Ich nahm heute an einer Führung vom Museum Lichtenberg im Stadthaus teil.

Zu Beginn liefen wir auf den, vor dem Stadthausgebäude, befindlichen Tuchollaplatz, wo den Teilnehmern die damalige Häuser-und Straßenzügebebauung geschichtlich erklärt wurde. Dann gings in die Museumsräumlichkeit des Stadthauses. Dort befinden sich viele Bilddokumente und auch Schriften zur politischen Entwicklung des Stadtbezirkes und seiner ehemaligen Bewohner. Eine kurze Einführung zu den Exponaten und Erklärung von reichlich in diesem Stadtbezirk lebenden Antifa-Menschen, nach denen Straßen benannt wurden. Auch Zille lebte in diesem Kiez.

Das Stadthaus wurde vom Architekten Rudolf Goltsch von April 1900 – März 1901 errichtet. Er war auch Bauunternehmer. 1912 wurde das Gebäude eine Außenstelle des Rathauses Lichtenberg, nach dem die Landgemeinde Boxhagen-Rummelsburg eingemeindet wurde. Somit entstand der Name „Stadthaus“. Durch einen Bombenangriff am 26. Februar 1945 wurde das ehemal. Rathaus großteilig zerstört. Nur der Teil an der Stadthausstraße wurde von den Bomben verschont.

Heute betrat ich nun wieder nach vielen Jahrzehnten die Räumlichkeiten des Gebäudes, weil ich als Pflegetochter und Halbwaise von meinen Pflegeltern großgezogen wurde und meine Pflegemutter mit mir, bis zum 18. Lebensjahr, als Vormund,  jährlich 3x zum Jugendamt vorstellig werden mußte und die Behörde vom Stadtbezirk Lichtenberg, in diesem Haus untergebracht war.

Meine Mutter bekam für mich vom Jugendamt Beihilfe-Geld-Gutscheine für Bekleidung und Schuhe. Diese konnten dann aber auch nur im Bezirk Lichtenberg eingelößt werden und nur in den Konsum-Geschäften.

Als junge Mama war ich ebenfalls in diesem Haus, das war dann 1966, darin befand sich auch die Jugendfürsorge und da wurde die Vaterschaftsanerkennungsurkunde unterzeichnet.

Ca 1978 hatte die Abteilung Volksbildung des Bezirkes dort auch ihre Verwaltungsräume und ich bin dort hin, um mir ein Tonbandgerät für einen Vortrag auszuleihen.

Also heute schließt sich nun mit dem Besuch des Museums der Kreis.

Bis 1995 war die Abteilung Volksbildung-Lehrmaterial- dort  und von 2003 bis 2006 wurde das Gebäude für 3 Millionen Euro aufwendig saniert.

Nun hat das Stadtbezirksmuseum Lichtenberg dort sein Domizil.

 

 

 

 

 

 

 

5 Kommentare zu “Lichtenberger Geschichte

  1. Moin Brigitte,
    ein weites geschichtliches Bild bietet die Hauptstadt Berlin.
    Die östliche Sichtweise ist mir nur teils bekannt, wie im Westen die Arbeitervorstädte die Sozis waren nannten sich die Linken von Lichtenberg also *Antifas* – wenn ich es richtig verstehe.
    In Bremen werden viele Führungen angeboten, nun bin ich voll motiviert mehr zu erfahren.
    Das Heimatmuseum hier vor Ort bietet mir keine neuen Erkenntnisse.
    Wie so ein Volksbildungsvortrag ablief würde mich interessieren.
    Anrührende Begegnungen mit Stationen in deinem Leben…
    Liebe Grüße!
    Kelly

  2. Da hast du also eine kleine Zeitreise unternommen liebe Brigitte. Manche Gebäude existieren irgendwann gar nicht mehr, aber in diesem Falle wurde es saniert und fand eine neue Bestimmung.
    Liebe Grüße von Kerstin.

  3. Liebe Brigitte,
    ich denke, dein Besuch des Museums war ein unbedingtes Muss, denn wie Du schon sagst: Für Dich schließt sich jetzt der Kreis. Das Gebäude hat nicht nur eine eigene Geschichte, sondern für Dich eine ganz persönliche Geschichte.
    LG
    Astrid

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